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GuMo die Erste

  • Autorenbild: Julle
    Julle
  • 13. Aug. 2021
  • 5 Min. Lesezeit

GuMo,

nach soliden drei Monaten Aufenthalt in Stichpunkt-City fällt es mir furchtbar schwer in ganzen Sätzen zu schreiben, darüber hinaus hat sich auch nach der Prüfungsphase meine Einteilung der Tageszeiten in Kaffee, Mate, und Fritz-Cola (Abendessen beispielsweise immer so viertel vor Fritz-Cola) nicht geändert, weswegen ich hiermit selbstbewusst meine Grußfloskel in GuMa ändere.


Es ist August 2021, ein Plastikkorken hätte gerade beinahe jemandem das Nasenbein gebrochen, nun schwängert der Geruch von mittelgutem Sekt die Luft; ein Hoch auf die Telegramgruppe „wo gibt es Rotkäppchen im Angebot“.

Eine Mückenkolonne setzt sich in freudiger Erwartung auf einer Parkbank nieder, Autan gibt es kaum, nackte Kniekehlen dafür auffallend viele und so lecken sich alle zum Stechen und Beißen fähigen Viecher ihre Rüssel.

Doch, auch in dieser untereinander friedfertigen Gesellschaft bahnt sich ein Futterneid an - wer würde zuerst einmal knabbern dürfen? Die Auswahl scheint unendlich und doch, in Anbetracht der vielköpfigen Herde, limitiert. So hat sich auch der Konkurrenzkampf in diesem Zusammentreffen eingenistet.

Letztlich, so viel kann ich euch verraten, ist doch jeder von ihnen auf seinen/ihren Geschmack gekommen (da ist auch mit Fenistil nicht mehr viel zu wollen).

Und auch die Parkgänger*innen, die da noch ausgelassen von einem Fuß zum anderen wippen, haben im letzten Jahr ganz beträchtliches geleistet, obwohl sich das nicht aus rosigen, juckenden, pustelartigen Kampfmarken an Knöcheln und nur schwer erreichbaren Stellen am Rücken lesen lässt.


Somit wollte ich die Gelegenheit nutzen die Sieger dieser letzten zwei Semester zu küren und Trostpreise an die entsprechenden Verlierer zu verteilen.

Ergebnisse wurden mit größter Sorgfalt bedacht und die verschiedenen Stärken und Schwächen der Teilnehmer mit in Betracht gezogen. Ich bitte darum fair und sachlich zu bleiben und, auch wenn ihr nicht gewonnen habt, im Kopf zu behalten: Dabeisein ist immer noch alles.


Gewinner:


1. Zucchinis (und zwar die guten mit S am Anfang)

Ich denke es gab keine Nudelsoße (außer vielleicht die gelegentliche mit Rewe-Rahmspinat) in der dieses Gemüse nicht vertreten war. Absoluter Protagonist, würde auch den Pilzen in der Pilz-Sahnesoße die Show stehlen. Bewertung: 10/10

Um die Situation zu veranschaulichen:


2. Wir, weil Zucchinis echt lecker sind.


3. Rosas Hausschuhe,

und zwar nicht an ihren Füßen, sondern einfach so als Wanderkunstwerk in unserer Wohnung.

Anbei eine Collage als kleines Appetit-Häppchen auf meinen täglichen Ausblick:


4. Vegetarische Chicken-Nuggets

kshjdwfwpeokfnrjpkfpkefjrovkülrwü+wrüpgügküjgponjwbvjjwldäöf,-.sd,fwq+2rj2ü0äri so so geil man mir fehlen die Worte


5. Unser alter Ikea-Tisch (ich sage Tisch, tatsächlich ist es eine Holzplatte auf zwei Metallsockeln),

weil er jetzt, Tischplatte in salbengrün gestrichen (dennoch mit den selben roten, nicht befestigten Beinen) auf den Balkon ziehen durfte und sich seither einfach viel besser seiner Rolle fügt


6. Jeder, der es geschafft herauszufinden, wie willkürliche Desinfektionsspender an jedweden Eingängen funktionieren und diese auch erfolgreich zu benutzen, bevor es peinlich wurde und die 20 anderen Leute ungeduldig mit den Hufen scharren und im schlimmsten Fall noch versucht haben dir das Desi aus ihrer Handtasche stattdessen anzubieten. Ich selbst bin an dieser Stelle leider kläglich gescheitert.


7. Alle, die sich durchgesetzt und ihre Bezeichnung für *Laufen-Saufen* in ihren Freundeskreisen etabliert haben. Solltest du dazu gehören, dann schreib mir bitte eine Nachricht privat und erzähl mir etwas über deine psychologischen Taktiken und Kniffe.


8. Wer auch immer in der Bibliothek tatsächlich gearbeitet hat und nicht nur dort war, um sich genüsslich die Augen zu reiben und den Kopf auf die Tischplatte zu legen und 20 Minuten später wieder die sommerverschwitzten Beine vom Stuhl zu lösen, um sich wiederum mit leerer Blase auf den Weg zur Toilette zu machen.


9. Alle Fingerkuppen, die sich durch zwei Semester ohne Papierschnittwunde geprügelt haben


10. Meine Hände, wenn sie nach Zwiebeln riechen

Voll lecker, wenn man verzweifelt die Hände überm Kopf zusammenschlägt und so ein frischer Wind des letzten Abendessens dich daran erinnert, dass es noch Gutes in der Welt gibt.


11. Alle Käseränder, die nicht im Kühlschrank mangels adäquater Verpackung angetrocknet sind. Hier bekommt wirklich jeder noch genießbare Zentimeter Rand seine eigene Medaille.


Verlierer:


1. Die Papiermülltonne

Das Ding ist immer direkt voll, weswegen das gesamte Haus donnerstags erwartungsfroh aus den Küchenfenstern späht und darauf wartet, dass die geleerte Tonne zurück in den Hof gerollt wird. Im Folgenden spielen sich Szenen ab wie am Füllhorn bei den Hungerspielen. Sobald der Countdown abgelaufen ist sprinten 8 Parteien los, um sich der Verpackungen ihrer Billy-Regale zu entledigen; hier gibt es keine Nachbarschaft mehr, sondern ab sofort kämpft jeder für sich allein.


2. Bargeld (ein konstanter Laster)

Kannst dir eigentlich sicher sein, dass wenn du mit mir irgendwo hingehst, wo man nur Bar zahlen kann, dass du für uns beide aufkommen musst.


3. Krankenhausrezeptionen

Nach einer nervenaufreibenden Ewigkeit und verschiedenen noch nervenaufreibenderen Warteschleifenmusik-Sequenzen wurde ich endlich zur einer Personalabteilung durchgestellt - die nach zweimal tuten direkt aufgelegt hat.

14 Versuche und genauso viele „ja Entschuldigung ich hab eben schonmal angerufen, könnten sie mich bitte nochmals durchstellen?“ später dann doch geschafft einen einen Platz für ein Pflegepraktikum zu erbetteln

4. unser alter Ikea-Tisch (s.o.),

weil er bis zum Tag des Streichens echt ganz schön leiden musste und, in seinem unbehandeltem Zustand, ihn jeder Fettfleck vermutlich um ein kleines Stück seines Selbstwertgefühls beraubt hat und auch weil er jetzt auf dem Balkon echt die geballte Ladung Baustaub, Witterung und Vogelkacke erdulden muss


5. Der Hausmeister,

den die Hausverwaltung bei uns zum Fensterputzen geschickt hat, und der sich zwischenzeitig für einige Stunden zu einem wohl ex abrupto aufgekommenen Termin zur Physiotherapie verkrümelt hat.

Bewertung: 9/10 für die sauberen Fenster; 1/10 für die in diesem Zuge schmutzige Wand und das zerbrochene Wasserglas; 0/10 für die 30+ min unangenehmen Smalltalk


6. wir, weil dieser Typ von der Hausverwaltung zum Fensterputzen zu uns geschickt wurde

7. auch in dieses Ranking zählen meine Hände, wenn sie nach Zwiebeln riechen, weil ih

8. jedes Buch das „zum Spaß“ gelesen werden sollte und trotzdem seither nur Missachtung erfahren hat

9. Topfpflanzen (und frische Kräuter und alles andere was aus Zellen/ Kulturen besteht und nicht vakuumverpackt oder gefriergetrocknet ist),

die in meiner Obhut verstaubt, vertrocknet bis ausgedörrt, oxidiert, verschimmelt, gemodert, ge- & vergoren, unabsichtlich fermentiert, zersetzt oder dem Erdboden gleichgemacht worden ist.

10. Meine Wirbelsäule

11. Caprese-Baguettes

Um ehrlich zu sein, hab ich diese Liste vor über einer Woche gemacht und habe keine Ahnung mehr wie und wieso die Dinger es geschafft haben auf der Verliererliste zu landen, find die eigentlich ganz lecker so.


Für alle die in Leipzig wohnen und sich noch nicht von der erfrischenden Partywolke trennen möchte, habe ich mal die besten Upcoming Events rausgesucht:

(ich selbst sehe mich ja am ehesten bei der zweiten KissKiss-BangBang-Party)

Nur mal so eine Idee.



Also dann, wird jetzt nochmal der Sommer in vollen Zügen genossen, denn im September gehts wieder in Pflegepraktikum. Für diejenigen, die nicht wissen was das bedeutet, hier ein kleiner Preview:


Fühlt euch gedrückt, lol und bis bald auf mehr fäkale Witze!

Love goes out!



 
 
 

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